Romance of a Rage


WS 2022/23

Studierende

Isabelle Rein


Projektbetreuung

Prof. Gabriele Langendorf


Studiengänge

Freie Kunst


Projekt Art

Master


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Anders als vorangegangene Arbeiten, beschäftigt sich Romance of a Rage weniger mit der dramatischen Darstellung meiner persönlichen Gefühlswelt. Viel mehr bedeutet ihr Ausdruck eine kritische Auseinandersetzung mit vorherrschenden gesellschaftlichen Strukturen, die sich der Erhaltung des scheinbaren Allgemeinwohls verpflichten und dabei natürliche Bedürfnisse des Individuums aktiv auflösen.
Mein Interesse in dieser Arbeit nicht ausschließlich meine Emotionalität zu thematisieren, veranlasste mich einen stellvertretenden Bildprotagonisten zu wählen.
Dem Pferd in seiner Symbolik geht sowohl kunsthistorisch, als auch mythologisch eine lange Tradition voraus. Attribute, wie die der Fruchtbarkeit, Wildheit, Stärke, Schnelligkeit, majestätischer Schönheit, Sensibilität bis hin zur Verletzlichkeit sind übliche Eigenschaften, die diesem Tier zugesprochen wurden. Trotz seiner natürlichen Existenz erhält das Pferd auch in der Mythen- und Sagenwelt eine wichtige Bedeutung. Oft tritt es auf als Mentor der Märchenheld*innen mit übersinnlichen Fähigkeiten, wie die des Fliegens und Sprechens. In der griechischen Mythologie äußert sich seine Übersinnlichkeit jedoch mehr in seiner Daseinsform, als ein fantastischen Mischwesen zwischen Mensch und Tier, ein Zentaur.
Das Ziel, losgelöst von meiner intimen Selbstdarstellung, eine größer Gruppe thematisch zu erreichen, schien mir in der Form es starken Tieres würdig repräsentiert.
Auch in Anbetracht seiner wilden und ungebändigten Natur, wird seine Darstellung eine Metapher meiner eigens angestrebten Entwicklung zu einem freiheitlichen Charakter und der Befreiung aus vorherrschenden Gesellschaftssystemen und unterdrückenden Beziehungsstrukturen.
In der Darstellung eines Zusammenspiels aus drei Pferdefigurationen, kombiniert mit Anteilen figürlicher Abbildungen, gebündelt in der Abstraktion von fragmentarischen malerischen Bildpartien, bis hin zu poetischen inhaltlichen als auch dargestellten Verbindungen zwischen den Bildmotiven, bedeutet meine Arbeit, ähnlich dem Ruf des Pferdes aus der Märchenwelt, eine expressive Dokumentation der Entwicklung, weg von politischen und persönlichen Machtstrukturen, hin zu ursprünglichen intimen Eigenschaften von Ehrlichkeit, Loyalität, Stärke, Gutgläubigkeit und Selbstvertrauen zu sich selbst. In Koexistenz mit der Menschheit, unterliegt das Tier strenger Domestizierung. So versteht sich seine Erscheinung in meiner Arbeit als Appell zum Ausbruch aus eben jenen toxischen Machtverhältnissen.
Romance of a Rage beschreibt die Position aus einer wütenden Emotion, bedient sich ihrer Kraft und übersetzt diese in die malerische Dramatik und Ästhetik eines psychischen Entwicklungsprozesses.

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